Ohne Wurzeln keine Blüten

Schon im Jahr 1593 tauchte im Apoldaer Erbzinsregister der Name “David der Strickermann” auf. Er hat den Bürgern der Stadt das Strumpfstricken mit fünf Nadeln beigebracht und damit den Grundstein für das Strickhandwerk gelegt.

17. & 18. JAHRHUNDERT

Erstmals wurden handge­strickte Strümpfe aus Apolda auf Messen …

… gehandelt. Johann Nikolaus Eschner brachte den ersten Strumpfwirkstuhl in die Stadt, der deutlich produktiver als das Handstricken war. Christian Zimmermann gründete 1789 sein eigenes Verlegergeschäft und setzte auf neuartige Wirkstühle. Mit den Napoleonischen Kriegen begann vorerst der Niedergang des Strick- und Wirkerhandwerks, aber der Wegfall der Zollschranken, die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Halle-Weimar und der erste Einsatz von dampfbetriebenen Strick- und Wirkmaschinen führten zu einem erneuten Aufschwung.

HINTER MAUERN

Während der kommunis­­­­tischen Zeit war Apolda ein wichtiger Standort …

… für die Textilindustrie in der DDR. Hier befanden sich zahlreiche Betriebe die staatlich kontrolliert waren und keine Konkurrenz durch private Unternehmen hatten. Nach der Wieder­­vereinigung Deutsch­lands brach die Textilindustrie in Apolda wie auch in anderen Teilen der ehemaligen DDR zusammen.

HEUTE

Heute entwickelt sich in der Region um Apolda wieder ein kleines …

… und besonderes Textilgewerbe, welches auf hochwertige Produkte speziali­siert ist und oft neben eigenen Produktlinien auch Aufragskollektionen für Designer anfertigen. Außer für ihre textilproduzierenden Unternehmen ist die Stadt Apolda auch durch Modeevents bekannt, wie die jährlich stattfinde Modenacht oder den APOLDA EUROPEAN DESIGN AWARD, der von der Wirtschafts­­förder-Vereinigung Apolda – Weimarer Land e. V., dem Kreis Weimarer Land und der Stadt Apolda organisiert und alle drei Jahre an aufstrebende Designer verliehen wird. Die prämierten Kollektionen entstehen im Rahmen der jährlichen Strick- und Textilworkshops, welche junge DesignerInnen aus renommierten Mode-Hochschulen in die Region und die lokalen Textilunternehmen bringt und wertvolle Koopera­tionen entstehen lässt.